Nach einer längeren Pause war ich heute mit dem Fotoapparat im Heimatbezirk Bruno Kreiskys unterwegs. Der 5. Wiener Gemeindebezirk ist einer der städtischsten, dichtest verbauten Gebiete Wiens. Hier leben viele Menschen, die oft verächtlich als "AusländerInnen" bezeichnet werden. In den Schlagzeilen stand Margareten in den letzen Monaten v.a. wegen des Bacherplatzes mitten drinnen im Bezirk. Was sich dort abspielte wird da und dort als "Mini Hainburg" bezeichnet, da sich dort couragierte AnwohnerInnen mittels Parkbesetzung gegen ein fragwürdiges Garagenprojekt der Gemeinde Wien stellten, das einen der wenigen Grünflächen im Bezirk bedroht. Die von ihnen erzwungene Anrainerbefragung, die soeben läuft, schließt nun auch alle ZuwanderInnen ein, die zumindestens 5 Jahre in Österreich leben. Vorbildlich! Trotzdem kommt es auch hier zu Problemen...
Eine Erinnerung an Bruno Kreisky, nach dem erst jüngst ein Park am Margaretengürtel benannt wurde, der früher unter dem Namen "Sankt Johanna Park" firmierte.
Am Siebenbrunnenplatz gabs heute ein lebhaftes Kinderfest...
... während zwei Gassen weiter eine türkische Moschee ein Straßenfest feierte (quasi als Ausgleich zu der im ORF penetrant beworbenen "Langen Nacht" der - ausschließlich christlichen - Kirchen in der Nacht zuvor).
Es gibt auch alte AfrikanerInnen, die Unterstützung und Hilfe brauchen. Nicht jeder Afrikaner ist ein "Drogendealer mit Handy und Designeranzug" (vgl. dazu meinen Eintrag vom 25. Mai), wie die FPÖ gerne behauptet. Also feierte die "Organization for Protection of Old People of Africa Origin - OPOPAO" am Abend im Kongresshaus am Margaretengürtel bis 4 Uhr früh am nächsten Morgen "in di Ghetto". Es traten u.a. auf: "Assurance Band of Vienna" und "UN Soldiers".
Weiter gehts mit der Straßenbahn. Margareten ist ein Arbeiterbezirk, das Café Industrie passt ins Bild. Zwischen den dreispurigen Gürtelfahrbahnen befinden sich "Sportkäfige", die in der Nacht mit Flutlicht ausgeleuchtet, für Fußball, Tischtennis und Basketball zur Verfügung stehen. Heute wurde einer der Sportkäfige in eine Arena für ein Hiphop Konzert für die Second Generation der ZuwanderInnen aus der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien umfunktioniert:
"Tuning the Cage"
Ein "Sportkäfig" am frühen Abend.
Die Band aus Istanbul mit dem Rapper Ceza, dessen Texte sich u.a. gegen die Einschränkungen des religiösen Fundamentalismus richten.
Gut besucht war der "Käfig" allemal.
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