31 Dezember 2006

Der 4. Hieb läßt grüßen. Ein Hort der Moderne.

In den Sixties – im "reichen" 4. Bezirk – hat man dazumals die Modernität mit ein wenig Tradition zu vereinen versucht. In anderen Bezirken fehlte dazu das Geld (glücklicherweise). Nach 1945 wurden in der Prinz Eugen Straße im Vierten viele Palais dem Erdboden gleich gemacht, der Südbahnhof folgte bald. Und bald soll der mittlerweile interessante Bahnhofsbau aus den 1950/60ern schon wieder der Spitzhacke weichen... nach mehr als einem halben Jahrhundert (Bilder werden hier in diesem BLOG bald folgen).
Stadtautobahnen um den Stephansdom, Abriss der Rauchfangkehrerkirche und seltsame Erinnerungsstücke an längst verblichene Musiker.... sind die Fassaden im Vierten besser als vorher? Sehen Sie selbst:

(Bilder anklicken, um sie zu vergrößern)




Liebe Winzerkönigin aus dem 4. Bezirk: PROSIT 2007!

30 Dezember 2006

Etwas off topic: Berlin

Etwas off topic. Ich war im Dezember wieder in Berlin. Die Stadt hat etwas, das uns WienerInnen gefällt: die Menschen, die die Grätzelmentalität ("Kietz")... daher denke ich mir, dass Berlin ab und und zu auch hierher passt.

Zwar hatte ich ich dort viel zu tun (Broterwerb!), aber einige Stunden konnte ich schon mal opfern, um den Spuren unserer Geschichte nachzugehen. Anbei finden Sie also Bilder vom jüdischen Friedhof am Prenzlauer Berg, der entgegen den Wiener pendants offen zugänglich ist: "Junger Mann, nehmen Sie sich eine Kopfbedeckung!" rief die Portiers-Dame (in Wien war das völlig "wurscht") als ich einfach hineinging... Wien ist anders.

Übrigens: Das erste Bild zeigt einen sogenannten Stolperstein. Auf solchen Steinen wird an die Opfer des Holocaust direkt an ihrer Wohnadresse erinnert, was besonders betroffen macht... besonders wenn wie hier einem kleinem Kind gedacht wird, das gemeinsam mit seinen Eltern ermordet wurde. In Wien gibt es jetzt auch solche Erinnerungssteine (die ersten wurden voriges Jahr im 2. Bezirk verlegt).

Danach finden Sie sich wieder am Ort der Wannsee Konferenz. Dort fand die erste Besprechung der an dem organisierten Mord an den europäischen Juden beteiligten Ministerien und Dienststellen Deutschlands statt. Trocken und bürokratisch. Man kann in dem Raum stehen, die Luft atmen, die Stimmen imaginieren... ein Unort der Geschichte. Die 3 Fenster links unten auf dem letzten Bild sind die Fenster, durch die Heydrich und seine Komplizen am 20. Jänner 1942, Am Großen Wannsee Nr. 56/58, in die kalte Winterluft schauten und – vielleicht noch mit dem Duft allerchristlichster Weihnachtsbäckerei in der Nase – ihre mörderischen Pläne fassten.

(bilder anklicken um sie zu vergrößern!)

23 Dezember 2006

Merry X-Mas!

Nach langem G'wirx mit grippalem Infekt, Husten, darunter gemischt einige Auslandsaufenthalte gehts hier ab jetzt wieder weiter! Alles Gute zum Lichterfest, zur Weihnacht, zur Wintersonnwende! Wohl bekomms!

(click to enlarge)

Diese mehrfach-wunderschöne Behübschung eines alten Kandelabers zwischen den beiden Museen an der Wiener Ringstraße hat es mir besonders angetan. Wußte bis vor kurzem gar nicht, dass sich hier der dreihundertundeinundneunzigmillionste Wiener Bretterbuden-Punsch-Markt eingenistet hat... In diesem Sinne: Alles Gute!