Es gibt auch positive Momente in der heimischen Innenpolitik! Denn seit April ist Otto Glöckel wieder da! Die Erinnerungstafel für Glöckel wurde während des Umbaus des ehemaligen Wiener Stadtschulrates in eine Dependence des Parlamentes abgenommen und nicht nur im "Standard" vermutete man, dass dies der endgültige Abschied vom großen sozialdemokratischen Schureformer der Ersten Republik wäre. Für christlich-konservative Kreise stellte Glöckel damals ein rotes Tuch dar, da Kinder, so Glöckels Überzeugung, von klein auf zu Kritikfähigkeit and frei von kirchlichem Einfluss - Stichwort "Glöckel-Erlass"[pdf] - erzogen werden sollten. 1934 wurde er gewaltsam aus dem Stadtschulrat entfernt, in ein austrofaschistisches KZ gesteckt und starb ein Jahr darauf als gebrochener Mann.
Doch nun ist Otto Gloeckel wieder da. Eigentlich schon seit Anfang April - mir fiel die Tafel allerdings erst heute beim Warten auf die Straßenbahn auf, da sie nun - ungewohnt - links vom Portal des Palais Epstein hängt.
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