26 Oktober 2007

4. Wiener Fotomarathon

Am 8. September (leider ein verregneter und wolkenverhangener Tag) fand der 4. Wiener Fotomarathon statt. Ziel der weltweit stattfindenden Fotomarathons ist es von 10 bis 22 Uhr 24 Bilder zu vorgegebenen Themen in der vorgegebenen Reihenfolge aufzunehmen. 800 Leute haben teilgenommen, knapp 600 haben es ins Ziel geschaft. Ich habe es gerade noch rechtzeitig geschafft (habe den Marathon so ziemlich unterschätzt) und landete auf Platz 214.

Leider waren die Themen teilweise vom Marketing getrieben (Sponsoren-Themen) und in sich völlig unzusammenhängend. Darüberhinaus ist das übergeordnete Thema aller 4 bisher abgehaltenen Wiener Fotomarathons eine phantasielose "Liebeserklärung an Wien". Es wäre besser, würde der Wiener Fotomarathon – so wie in Berlin – von einem unabhängigen Verein mit künstlerischen Ambitionen betrieben werden und nicht von der Wiener Wirtschaftskammer. Aber es ist nun mal so wie es ist...

So, hier sind nun die Themen samt meinen Bildern (die Bilder sind unbearbeitet, da sie auch so von der Jury bewertet werden) - um die Bilder zu vergrößern einfach anklicken:

Bewegung (Wasser am Brunnen am Michalerplatz)

Das Leben ist ein Spiel (Rathausplatz und Burgtheater)

Sponsorenthema: AWD – Geld regiert die Welt (Nationalbank)

Architektur rund um den Schwarzenbergplatz (Detail des sowjetischen Ehrenmals)

Naschmarkttypen

Süss-sauer

Spittelberg

Heute-morgen

Musik in Wien

Sponsorenthema: Urlaub in Afrika (südafrikanische Weinbar am Tiefen Graben)

Sponsorenthema: Einkaufszentrum Q19

Gemeindebau (Karl Marx Hof)

Liebe und Leidenschaft

Sponsorenthema: Gösser Bier in der Natur

Umweltschutz geht uns alle an

Der Glaube

Sponsorenthema: Fußball Europameisterschaft 2008

Rot ist heiss

Herbstimpression
Einblicke - Ausblicke

Träumerei

Lichtspiele
Feuchtfröhlich

Sponsorenthema: Müllverbrennungsanlage Spittelau

16 Oktober 2007

Herbergssuche

Letzten Dienstag fand in Wien eine große Demonstration für eine Novelle eines der restriktivsten Zuwanderungsgesetze Europas statt. Dieses Gesetz wurde unter der alten Regierung von der nationalistischen FPÖ in Übereinstimmung mit ihrem Koalitionspartner, der christlichen ÖVP, beschlossen. Ohne Not haben sogar die Sozialdemokraten diesem unmenschlichen Gesetz vor 2 Jahren zugestimmt. Bis heute weiss keiner warum. "In der Wolle gefärbte" Sozialdemokraten sagen, dass das Gesetz "noch schlimmer" ausgefallen wäre, hätten sie mit ihren "Roten" nicht mitgestimmt... Na, ich weiss nicht (in der EU haben nur Lettland und Zypern noch ärgere Gesetze wie heute im Ö1-Morgenjournal berichtet wurde).

Die Konsequenzen des unmenschlichen Fremdenrechts waren uns damals allen bekannt. Im Parlament haben nur die Grünen dagegen gestimmt und agitieren dankenswererweise bis heute dagegen. Es sind aber immer wieder KünstlerInnen, die grausam und luzid die Zukunft voraussehen, wie Egon Friedell, Jean Gebser et al.:

bitte auf die Faust klicken.

Die KünstlerInnen von defizit sind der lebende Beweis dafür, dass auch in Österreich MENSCHEN leben, die sich für MENSCHEN einsetzen. Dunkel erinnere ich mich an ein ÖVP-Plakat aus den frühen 1970er Jahren auf dem stand: "Mensch und nicht Nummer..." Aber das dürfte längst Geschichte sein, seitdem die ÖVP im Februar 2000 von den Teutschnationalen übernommen wurde.

KünstlerIn im Sinne der Menschenrechte kann übrigens jede und jeder von uns werden: Willi Resetarits und Stefan Slupetzky kümmern sich in "Trost und Rat" um eine möglichst breite humanistische Plattform.

Hier nun einige Impressionen von letztem Dienstag (5000-7000 Menschen protestierten FÜR ein menschliches "Fremden"-recht):

07 Oktober 2007

Gnadenlos-konservatives Familiensplitting

Am 3. Oktober fand in Wien am Vormittag eine kleine Demonstration (etwa 100 Personen) für ein menschlicheres Asylrecht statt. Die Demo wurde von den Grünen initiert, die langsam wieder Profil zeigen. Anlassfall ist die Abschiebungswelle, die der ÖVP-Innenminister über gut integrierte Flüchtlingsfamilien schwappen läßt. Mittlerweile protestieren sogar ÖVP-PolitikerInnen GEGEN den eigenen Innenminister. In Salzburg engagiert sich die ÖVP-Basis jetzt finanziell für die von Abschiebung Bedrohten wie die Salzburger Nachrichten berichten.

Aktueller Anlassfall ist die Familie Zogaj, deren 15-jährige Tochter Arigona in den Untergrund abgetaucht ist, nachdem ihre kleinen Geschwister aus der Schule gerissen und in einer Nacht- und Nebelaktion in den ihnen völlig fremde Kosovo deportiert wurden (Plattersche Variante des "Familiensplitting"). Wohlgemerkt: Unser Nachbarland Schweiz schiebt aus Sicherheitsbedenken NIEMANDEN in den Kosovo ab. Das österreichische Aussenministerium warnt im Stil einer offiziellen Reisewarnung (wenngleich es diesen drastischen Schritt noch nicht tut) eindringlich vor Reisen in dieses Gebiet.

Am Samstag wurde in Frankenburg in Oberösterreich eine Demonstration für die Rückkehr der Familie Zogaj abgehalten, die von 500-1000 Personen besucht wurde.

Kommenden Dienstag (9. Oktober) um 18 Uhr findet am Minoritenplatz in Wien eine auch von Asyl-in-Not unterstützte Demonstration für ein menschliches Asylrecht statt. Hoffentlich kommen noch mehr Menschen als in Frankenburg, damit der Innenminister endlich einmal hinhört!

Darüberhinaus soll man eine weitere Facette des gnadenlosen österreichischen Fremdenrechts nicht vergessen: Das Familiensplitting in ÖVP-FPÖ Manier (die beiden haben dieses an 1938 erinnernde Gesetz ausgeheckt), das die gnadenlose Trennung von binationalen Ehen vorsieht!
(Bilder anklicken, um sie zu vergrößern)
Minoritenplatz und Innenministerium in der Wiener Herrengasse am 3. Oktober 2007

06 Oktober 2007

Blog-Domino

Schon vor etwas längerer Zeit (im April) wurde ich zu meinem Blog befragt, habe es aber etwas spät bemerkt... (s.u. das Zitat aus yodas blog). Ich ersuche höflichst um Nachsicht für meine etwas verzögerte Reaktion. Außerdem ersuche ich um Info wie denn nun diese "Blog Domino" funktionieren soll. Muss ich jetzt auch was tun? Also hier die Antworten:

Meine Fotoapparat habe ich fast immer dabei (wenn er mittlerweile auch recht groß geworden ist). So habe ich fast immer die Möglichkeit Dinge festzuhalten, die mich interessieren: das sind v.a. die abseitigen Winkel der Stadt und - man merkt es sicher - Politisches.

Die meisten Bilder hier entstanden noch mit der recht kompakten Pentax *ist DS Spiegelreflexkamera (digital, 6 mio pix APS-C Sensor). Einige frühere Aufnahmen (etwa die Aspanggründe) gehen auf das Konto meiner früheren "Point&Shoot" (Canon S1 IS, 3,2 mio pix). Seit etwa März entstehen die Bilder mit einer Pentax K10D – nachwievor ein APS-C Sensor, aber mit 10 mio pix was das Rauschverhalten nicht unbedingt positiv beeinflußt; allerdings hat dieser Apparat einige Features, für die ich bei anderen Herstellern etwa das Doppelte auf den Tisch legen müßte. Zur Zeit ist das Sigma EX DG 24-70/f2,8 Objektiv im Einsatz.

Wenn es mal wirklich Platzprobleme gibt, dann kommt die kompakte Pentax W20 in die Tasche (s. den Exkurs "Berlin"). Die haben wir uns zugelegt weil sie wasserdicht ist und auch *im* Meer, im See unterwassertauglich ist (die K10D ist "nur" wetterversiegelt, hält also Regen und Schnee aus).

An Software kommt derzeit Apples "Digitale Bilder" fürs Runterladen und Adobe Photoshop Elements 4 (Apple) für die Nachbearbeitung zu Einsatz. Für RAW teste ich gerade herum und tendiere zu Lightzone.


Christian macht einmal mehr alles dafür, dass man ihn liest. Für mich ist das absolut nachvollziehbar, denn dasselbe tue ich auch. Diesmal geht Sir Loi hin und wandelt das legendäre und teilweise nicht sehr beliebte Stöckchen in ein anderes Spiel um, womit etwas mehr Flexibilität und Leben in das Herumreich-Dingsbums kommt: In ein Blog Domino.

Da dieses Spiel etwas mehr Eigeninitiative mit sich bringt, weil man die Fragen selbst stellen kann, gibt es folgerichtig auch mehr Arbeit. Und die nehme ich nun in Gottes Namen auf mich, erwarte aber von Sir Loi, dass er sein Domino verfolgt und auf seinem Blog dokumentiert, wo es hingeht. Danke gäll, Christian!

Christians provokative Fragen an mich lauten:

Durch welche Umstände kam Roman zum Bloggen und wann wird er Präsident von sbp?

Ich will brav sein und die Antworten reichen. Zum Bloggen kam ich durch eine Absicht, welche ich mit einem Satz beschreiben kann: Ich will meine beste Seite in Szene setzen und damit ge- und beachtet werden. Alle andern Gründe, welche ich hier noch nennen könnte, beziehen ihre Motivation aus dieser Absicht.

Zur zweiten Frage von Sir Loi kann ich keine Antwort reichen, weil ich es selbst nicht weiss. Im Moment ist das Amt des Präsis für mich kein Thema. Im Sinne von “sag niemals nie” will ich es nicht komplett ausschliessen. Aber anstreben tue ich das Amt nicht.

Domino weiterstossen

Und geht es um das Weiterstossen dieses Dominos, was ich hiermit gerne mache. Im Sinne einer grösseren Vernetzung möchte ich gerne ein Dominosteinchen in Österreich und eines in Deutschland sowie ein solches bei uns anstossen.

  • Ich möchte gerne vom Schaffnerlos-Blog wissen, wie er zu seinen eindrücklichen Bildern von Wien kommt und welche Kamera er benutzt.
  • Von Sven würde ich gerne erfahren, wie viele Legos er zu Hause hortet und ob er tatsächlich immer alles selbst zusammengebaut hat.
  • Und von meinem Namensvetter Roman würde ich gerne hören, weshalb er ausgerechnet auf einem Windows-Server bloggt und ob das Headerbild seines Blog auf dem Mars entstanden ist.

Für das Mitmachen danke ich jetzt schon! Ich avisiere diese drei Menschen extra nicht per Mail, um zu sehen, was die Idee von Sir Loi taugt ;-)